„Ich weiß weder wie ich letztendlich aus der Toilette kommen konnte, noch was danach an dem Abend passiert ist.“

Mit 17 hatte ich mit meinen Eltern eine Kreuzfahrt gemacht. Auf Kreuzfahrten trifft man immer Leute im selben Alter, mit denen man feiern und Spaß haben kann, so auch an diesem Abend der Kreuzfahrt. Da es der letzte Abend war, war die Besonderheit, dass manche Einheiten der Crew mit uns an Deck feiern konnten. Leider. Ich hatte Spaß mit meinen Freunden und wurde ganz schön betrunken – etwas zu betrunken für die Menge an Alkohol, die ich getrunken hatte. Nach einer gewissen Zeit mischte sich also die Crew unter uns und wir knüpften neue Kontakte. Einer der Mitarbeiter hatte es irgendwie geschafft, nachdem schon ein bisschen Zeit vergangen war, mich mit ihm ins Behindertenklo zu sperren. Ich erinnere mich nicht wie es dazu kam. Ich kenne meine Grenzen und hatte noch nie einen „Absturz“ oder einen Blackout. Jedoch kann ich mich bis heute kaum noch an den Abend erinnern. Ich vermute, dass ich Opfer von KO-Tropfen geworden bin – kann ja schnell passieren, mit lustigem Kopf und von Freunden umgeben, dass das Getränk nicht beachtet wird. Irgendwie war ich also in diesem Klo gefangen und ehe ich mich versah, küsste mich das Crewmitglied immer wieder und immer wieder, steckte mir seine Zunge in den Hals und berührte mich, obwohl ich zu ihm sagte, dass ich das nicht möchte. Er flehte mich regelrecht an – auf dem Schiff hat er keinen Kontakt zu Frauen und er will und braucht unbedingt Sex. Ich weiß, dass ich mich gewehrt habe und auch 2-3 Mal zur Tür ging, um der Situation zu entfliehen, jedes Mal zog er mich fast schon gewaltsam zurück und machte weiter, immer weiter. Ich weiß weder wie ich letztendlich aus der Toilette kommen konnte, noch was danach an dem Abend passiert ist. Ich kann auch nicht sagen, wie weit es wirklich an dem Abend gekommen ist. Lange habe ich das als garnicht so schlimm empfunden was mir passiert ist. Ich dachte ich bin einfach nur nicht so interessiert an Sex beziehungsweise meinte ich, ich sei Asexuell. Mittlerweile denke ich da anders drüber und sehe ganz klare Zusammenhänge.

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“Mir glaubte niemand.”

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Ein „Dankeschön“ für die ständigen Ausflüge zur Videothek.