Ich verkrampfe

Story 1:

Ich habe eine Geschichte, die mir nicht aus dem Kopf geht, ich merke selber, wie sehr mich das unterbewusst beschäftigt, es wirkt sich immer noch auf mein Sexleben aus.
Ich war zu dem Zeitpunkt ca. 1,5 Jahre in einer Beziehung mit einem Jungen und ca. 17 Jahre alt. Der Sex lief nicht gut, ich hatte oft keine Lust und das kränkte ihn, das setzte mich wiederum noch mehr unter Druck und hat dazu beigetragen, dass ich noch seltener Lust hatte. (An den Punkt: du musst mit niemandem schlafen, egal wie sehr du ihn*sie liebst! Ich bin mir sicher, ich bin nicht die einzige junge Frau, die sich dazu verpflichtet fühlt mit ihrer*m Partner*in zu schlafen, auch wenn sie es nicht will. Sprich es an, wenn er*sie dir nicht zuhört, dann weg damit!)
Jedenfalls habe ich das noch nicht gecheckt zu dem Zeitpunkt. Es kam Irgendwann dazu, dass er mich in der Nacht angefangen hat zu küssen und zu penetrieren. Ich bin davon aufgewacht und war völlig überrumpelt, ich konnte nichts sagen. Irgendwann war er in mir und ich habe mich noch mehr verkrampft. Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht will, das konnte ich in den Moment nicht, aber ich habe auch nicht zugestimmt. 
Ich habe ihm danach gesagt, dass ich das nicht wollte und total uncool fand, aber das war für die Situation viel zu milde. Das schlimmste ist, dass ich erst 1 Jahr später gemerkt und realisiert habe, was passiert ist. Bis dahin wusste ich, dass diese Nacht nicht zu den schönsten gehörte, aber mir war nicht klar, was das für mich bedeutete. Erst, als ich einen* neuen* Beziehungspartner* hatte, fiel mir auf, wie sehr ich manchmal verkrampfe, wenn er Anzeichen macht, dass er mit mir schlafen will. Es tut mir immer noch weh. Ich merke das, vielleicht nicht jeden Tag, aber immerhin, noch 1,5 Jahre später. Mein Vertrauen wurde missbraucht und ich zutiefst verletzt. Ich glaube, dass das vielen nicht klar ist, nicht einmal mir damals. Aber Sex ohne Zustimmung ist Vergewaltigung und dabei ist ganz egal, ob der*diejenige dein*e Freund*in ist, oder ein*e Fremde*r.

Story 2:

Ich war damals 15, mein damaliger Freund so alt wie ich. Wir waren schon seit 7 Monaten zusammen und irgendwann wollte ich auch mein erstes Mal mit ihm haben. Wir waren beide natürlich total unerfahren, wussten nicht genau wie manche Dinge funktionieren.

Eines Abends kamen wir spät nach Hause. Wir fingen an im Bett rumzumachen und er fragte mich, ob ich ihm einen blasen will. (Zu den Zeitpunkt habe ich noch nie irgendjemandem einen geblasen, ich war also auch voll nervös). Ich fing an und versuchte, dass es sich für ihn gut anfühlt. Irgendwann drückte er meinen Kopf so doll runter, dass ich würgen musste. Mein ganzer Körper verkrampfte sich. Ich sagte, dass mir das wehtut und ich das nicht will, aber irgendwie hat es ihn nicht gejuckt und er drückte mich nochmal runter. Mir hat das sehr wehgetan.

Ab diesem Zeitpunkt habe ich ihm nie wieder einen geblasen. Und auch generell hatte ich wenig Lust mit ihm zu schlafen.

Jetzt sind wir nicht mehr zusammen. Aber immer wenn ich einen Jungen date und man sich näher kommt, dann habe ich Angst, Angst davor dass er meinen Kopf wieder so runterdrückt dass ich kaum Luft bekomme.

Ich persönlich finde das richtig scheiße. Ich liebe Sex. Und ich würde richtig gerne offener sein und mich mehr trauen, aber es fällt mir einfach unglaublich schwer. Ich bin nicht prüde, sondern habe einfach eine schlechte Erfahrung gemacht und deswegen sind viele Mädchen und Frauen einfach vorsichtiger. Ich denke das vergessen viele Jungs und Männer.

Story 3:

Wir waren schon seit einem Jahr zusammen.

Abends waren wir, zusammen mit unseren Freunden, in einer Bar trinken. Wir gingen irgendwann nach Hause, weil mein Freund mega betrunken war. Es war 4 Uhr morgens. Ich legte mich ins Bett und sagte ihm, dass ich jetzt schlafen will, weil ich einfach mega müde war. Aber das ging nicht.

Er redete die ganze Zeit auf mich ein, wie scheiße er es von mir findet, dass ich jetzt schlafen will und fing an mich zu beleidigen: „Du Fotze, du denkst nur an dich, du bist mega egoistisch.“

Immer wieder fing er an mich zu küssen und mich anzufassen und immer wieder musste ich ihm sagen, dass ich das nicht will. Irgendwann dachte ich mir: „Schlaf jetzt einfach schnell mit ihm, damit er dich in Ruhe lässt.“ Und das habe ich dann auch getan. Ein Fehler.

Nachdem er fertig war, schlief er ein. Ich ging ins Bad und saß eine Stunde weinend auf dem Boden. Ich zitterte und war einfach nur verletzt. Ich habe mich so klein gefühlt, weil ich mich einfach nicht richtig wehren konnte.

Zu dem Zeitpunkt dachte ich, dass es vielleicht in einer Beziehung normal ist und dass es okay ist weil er ja mein Freund ist. Aber so ist es NICHT!

Jetzt, 2 Jahre später wird mir bewusst, dass das ein Fehler war. Ich hätte aufstehen und gehen sollen. Und vor allem hätte ich mich genau in diesem Moment von ihm trennen sollen. So behandelt man seine Freundin nicht. Das wird mir hoffentlich nie wieder passieren.

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Ich möchte mich in Zukunft besser wehren

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Er hat seine Hand langsam unter meinen Hintern geschoben